Car-Wrapping (zu Deutsch: Fahrzeug-Verpackung oder auch Vollverklebung) bezeichnet eine spezielle Form der Folienverarbeitung. Beim “Wrappen” ist es über die Folienart und das Verfahren möglich, auch schwer strukturierte Oberflächen mit Folien zu veredeln und großflächige Untergründe und deren Farbgebungen somit zu verändern.
Folien dienen heute natürlich zur optischen Modifikation und für eine “stylische” Farbveränderung. Aber auch zum Schutz vor Steinschlag oder gegen witterungsbedingte Einwirkungen auf den ursprünglichen Lack. Ein Farbwechsel kann auch immer dann sinnvoll sein, beispielsweise wenn ein Unternehmen nur rote Fahrzeuge fahren möchte, aber im Wiederverkauf von Firmenfahrzeugen, ggf. diese weniger Wert haben. Somit kauft der Firmenbesitzer silberfarbene oder auch weiße Fahrzeuge und verklebt diese mit roter Wrapping-Folie (am Beispiel Coca-Cola gut zu festzustellen). Zugegeben, weiße Fahrzeuge waren über Jahre hinweg preislich günstiger in der Anschaffung, als die beliebten Farben wie schwarz, blau oder auch silber.
Bei Privatpersonen ist diese Option für Neufahrzeugen oder gute Gebrauchte neuerdings auch ein Argument. Es kann dann auch schon einmal bedeuten, dass nach dem späteren Abziehen von der “Verpackung” ein komplett unberührter Lack zum Vorschein kommt. Somit ist der Wert eines Fahrzeugs beim Verkauf hier bereits höher anzusetzen.
Die Wrapping-Folien sind weitestgehend rückstandslos zu entfernen. Üblicherweise verwandte Reinigungsmittel sind weder schädlich für den Lack, dienen Sie auch zur Pflege und endgültigen Entfernung von Rückständen, sofern dann doch einmal noch Reste einer vormaligen Vollverklebung sichtbar sind.
Der Vorgang der Vollverklebung lebt von den Eigenschaften der Folien, aber auch von den Fähigkeiten der Beschrifter und Mitarbeiter. Car-Wrapping gehört in den Bereich der Beschriftungen (vormals auch Schildermacher). Folien können mit allen Arten von Mustern oder Bildern bedruckt werden und werden oftmals noch geschnitten d.h. über einen Plotter in Formen oder bestimmte Flächengrößen gebracht, also weiterverarbeitet. Auch sind die Folienflächen später noch mit anderen Folien (Beschriftungsfolien, Plots) zu veredeln, beispielsweise mit Schriftzügen oder Namen.
In der Regel sind bei den gegossenen Folien sogenannte Luftkanäle mit eingearbeitet, welche das Positionieren von Folien auf großen Flächen vereinfacht. Auch sind neben den Folien mit Luftkanälen auch schon einmal sehr feste, starke Folien oder Folien mit Klebekammern, welche auf Druck zerplatzen, gut zu verarbeiten.
Je nach Anwendung oder Gebrauch, werden die Folien zusätzlich doch noch feucht aufgezogen bzw. angelegt, wobei sehr wichtig ist, dass mit Wärme gearbeitet wird. Wärme heißt auf jeden Fall, dass in wohl temperierten Räumen (18-25 Grad bzw. je nach Materialvorgabe) und mit Direkterwärmung der Folien gearbeitet wird. Somit ist sichergestellt, dass die Folien sich über das wärmebedingte Dehnen, Ziehen und Drücken der Folien auch an Wölbungen, Ecken, Kanten und Vertiefungen gut verarbeiten lassen und die Folie somit eine Bindung findet. Beispielsweise kann ein Fahrzeugaußenspiegel nur mit dem erheblichem “Stretchen” einer Folie “verpackt” werden.
Das Materialgedächtnis einer Folie: Um dem Materialgedächtnis bei dem Montagevorgang mit Strech & Co. ein Stoppschild zu setzen, ist das sogenannte “Tempern” zwingend. Tempern heißt, dass mit einer hohen Erhitzung von 85-95 Grad die Folie auch in Ihrer aktuellen Form und Position verbleiben kann. Wird nicht mit hoher Hitze gearbeitet, wird sich die Folie wieder in den Ursprungszustand (im wahrsten Sinne des Wortes) zurückbesinnen, also wieder leicht bis sehr stark schrumpfen. Der Nachteil nämlich dabei ist, dass Folien sich aus Vertiefungen wieder anheben und auf großen Flächen zudem nicht mehr passgenau sind.
An Rändern wird zudem noch mit einer Art Flüssigkleber (Filler) gearbeitet, welcher vor dem Eindringen von Feuchtigkeit (Spritzwasser, Regen) zwischen Folie und Untergrund schützt.
Roststellen, Dellen, Lackschäden oder sonstige Beschädigungen und Vertiefungen sowie Erhöhungen sind ggf. nach dem Aufbringen einer Wrapping-Folie sichtbar. Daher sollte ein Fahrzeug sauber und fettfrei sein, wobei auch schon kleine Schäden auf der Oberfläche auch behoben werden sollten, sofern ein einwandtfreies Ergebnis gewünscht wird.
Das Einsetzen von Sprühfolie ist an sehr schwer zugänglichen Stellen, wie am Kühlergrill, eine Alternative zu dem Aufbringen von Folien. Der Sprühvorgang ist leicht zu handeln bzw. die Sprühfolie kann sich direkt in die Lücken und Freiräume setzen, ohne lange und aufwendige Anpassungsnotwendigkeit. Sie trocknet dazu noch sehr schnell und ist im Ergebnis einem Folienüberzug gleichzusetzen. Für große oder auch sehr große Flächen aber ist Sprühfolie eher als ungeeignet zu bezeichnen.
Der Sachverständige hilft bei:
BEWERTUNG DER ‚HANDWERKLICHEN’ AUSFÜHRUNG,
WERTERMITTLUNG FÜR VERSICHERUNGEN Z.B. BEI UNFALLSCHÄDEN, TATSACHENFESTSTELLUNG (BEWEISSICHERUNG) FÜR REKLAMATION UND ODER DIE GÜTEVERHANDLUNG (KOSTEN-NUTZEN GEGENÜBERSTELLUNG)